Richtig heizen und lüften: Wohlfühlklima schaffen und Geld sparen
Sorgen Sie für ein gutes Klima in Ihren Räumen: Indem Sie richtig heizen und lüften. Das ist gut für Ihre Gesundheit und hilft beim Energie sparen.
Nicht zu warm und nicht zu kalt: Die meisten Menschen fühlen sich bei einer Temperatur von 19 bis 22°C wohl, ideal ist dabei eine relative Luftfeuchtigkeit von 35 bis 60%. Denn die Lufttemperatur ist nicht allein für das angenehme Raumklima entscheidend. Die Temperatur der umgebenden Wände spielt auch mit hinein. Und je kälter die Wände, desto höher muss die Lufttemperatur sein. Aber mit steigender Lufttemperatur sammelt sich auch mehr Feuchtigkeit in der Raumluft an. Durch regelmäßiges Lüften vermeiden Sie zu hohe Feuchtigkeit und Schimmel – und verbessern Ihr Raumklima!
Woher kommt eigentlich die Feuchtigkeit?
Auch wenn Sie es gar nicht merken: Allein beim Schlafen gibt der Mensch rund 40 bis 50 Gramm Feuchtigkeit je Stunde ab. Also fast einen halben Liter pro Nacht. Bei leichten Aktivitäten, etwa Hausarbeit, sind das schon bis zu 120 Gramm pro Stunde, dazu kommt jede Topfpflanze mit bis zu 15 Gramm. Und entsprechend mehr wird es natürlich beim Kochen, Baden, Duschen etc. Bei einem Vier-Personen-Haushalt summiert sich das pro Tag auf gut zwölf Liter Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf, der sich in der Raumluft ansammelt. Ab 60% Luftfeuchte kann das problematisch werden: Kühlt die Luft an kalten Wandoberflächen ab, kann sie weniger Nässe aufnehmen. Die relative Feuchte steigt dann leicht auf über 70% und erhöht die Schimmelgefahr. Um festzustellen, ob Sie richtig heizen und lüften, hilft ein Thermo-Hygrometer: ein kombinierter Temperatur- und Feuchtigkeitsmesser, an dem sich in aller Regel auch auf einen Blick der „grüne Bereich“ ablesen lässt.
So lüften Sie richtig
Regelmäßiger Luftaustausch trägt zum behaglichen und gesunden Wohnklima bei. Hier die wichtigsten Tipps, wie Sie richtig heizen und lüften.
▪ Schlaf rauslassen
▪ Unbedingt nach dem Aufstehen das Schlafzimmer gut durchlüften. Denn über Nacht hat sich Feuchtigkeit angesammelt: in der Luft, in den Möbeln und im Putz der Wände.
▪ Dampf ablassen
▪ Immer wenn Sie Wasser verwenden, an das Lüften hinterher denken. Nach dem Duschen, Baden, Kochen oder feucht Durchwischen hilft eine schnelle Stoßlüftung. Fenster ganz auf und Türen zu – so bekommen Sie die feuchte Luft am schnellsten raus.
▪ Wohn-Dschungel
▪ Wer viele Zimmerpflanzen oder auch einen Zimmerspringbrunnen im Wohnzimmer stehen hat, sollte regelmäßig lüften. Auch wenn Wäsche in den Räumen zum Trocknen aufgehängt wird, gilt es, die Feuchtigkeit rauszulassen. Wenn Sie das Gefühl haben, dass die Luftqualität schlecht ist oder Wassertropfen an den Scheiben zu sehen sind: Unbedingt die Fenster öffnen.
Lüften im Winter:
▪ Auf Durchzug
▪ Durch kurzes Querlüften bei weit geöffneten Fenstern und Innentüren sorgen Sie für einen kompletten Luftaustausch.
▪ Schlafzimmer
▪ Wenn Sie gern kühl schlafen, halten Sie über Nacht das Fenster gekippt, jedoch so gering wie möglich. Heizkörper auf eine niedrige Stufe stellen. Damit die anderen Räume nicht auskühlen, sollten die Zimmertüren nachts geschlossen werden.
▪ Heizung aus
▪ Beim Lüften immer die Heizkörper komplett abstellen. Sonst heizen Sie direkt nach draußen und werfen Ihr Geld buchstäblich zum Fenster hinaus.
▪ Trockene Luft
▪ Haben Sie das Gefühl, die Luft ist zu trocken, können Sie dies durch weniger Lüften regulieren.
Wärme ist Wohlbehagen
Jeder Mensch hat sein individuelles Wohlfühlklima. Im Bad haben es die meisten gern ein bisschen wärmer – und im Schlafzimmer etwas kühler. Erfahren Sie hier, wie Sie richtig heizen. Und lüften natürlich nicht vergessen!
▪ Wohnbereich: ca. 19-21° C
▪ Bad: ca. 20-23° C
▪ Schlafzimmer: ca. 16-18° C
▪ Wenig genutzte Räume und Flure: 14-16° C
Mit der richtigen Temperatur Energie sparen
Jedes Grad weniger Raumtemperatur spart rund 6 % Energie. Das spürt man auf dem Sofa kaum – aber direkt bei der nächsten Rechnung. Prüfen Sie also, ob Sie Ihren Temperaturregler nicht runterdrehen können. Und ab und zu warme Socken statt T-Shirt ist sowieso viel gemütlicher. Reduzieren Sie die Temperatur nachts über die Nachtabsenkung Ihrer Heizung – oder nutzen Sie programmierbare Thermostate.
▪ Heizkörper nicht abdecken. Verkleidungen, Vorhänge oder Möbel beeinträchtigen die Leistung. Ebenso ist die Funktion des Thermostatventils nicht mehr gewährleistet.
▪ Alles dicht machen. Gerade bei Fenstern in Altbauten kommt es im Laufe der Jahre zu undichten Stellen in den Fugen. Als Soforthilfe sollten Sie an den betroffenen Stellen die Fugen abdichten. Grundsätzlich sollten jedoch Wände isoliert und Kältebrücken bei einer Modernisierungsmaßnahme beseitigt werden.
▪ Heizkörper entlüften. Nur wenn das Wasser in der Heizung ungestört zirkulieren kann, wird die Energie optimal ausgenutzt. Gluckert oder pfeift es in Ihren Heizkörpern? Dann einfach einmal wieder die Luft rauslassen!
Für Eigentümer machen sich schon kleine Investitionen bezahlt
Tipps:
Rund 15% Energie lassen sich nach Expertenmeinung sparen durch
▪ ein regulierbares Ventil an jedem Heizkörper
▪ eine richtig dimensionierte elektronische Heizpumpe
▪ Anpassen der Vorlauftemperatur an die Außentemperatur – je nach Jahreszeit
Richtig heizen und lüften: So geht es!
Manche Angewohnheiten halten sich hartnäckig: Erfahren Sie mehr, wie Sie richtig heizen und lüften und was Sie nicht machen sollten.
So machen Sie es richtig
▪ Regelmäßig lüften.
▪ Und zwar zwei- bis viermal täglich – je nachdem, wie lange Sie sich in den Räumen aufhalten. Bei erhöhter Feuchtigkeit, z. B. nach dem Putzen, Kochen, Duschen etc. sollten Sie durch Stoßlüftung für den Luftaustausch sorgen.
▪ Wärmer anziehen – statt unnötig heizen.
▪ Jedes Grad weniger Raumtemperatur spart rund 6 % Energie.
▪ Rollläden runterlassen.
▪ Schließen Sie die Fensterläden bei Dunkelheit. Denn Fenster isolieren weniger stark als Wände. Rollläden helfen dabei, den Wärmeverlust zu mindern.
▪ Feuchtigkeit kontrollieren.
▪ Mit einem Hygrometer haben Sie die Luftfeuchtigkeit zu Hause immer im Blick: Mehr als 65 % sollten es nicht sein.
▪ Energieverbrauch prüfen.
▪ Kontrollieren Sie Ihre Abrechnungen, damit Sie die verbrauchte Energiemenge erkennen. Bei starken Abweichungen im Vergleich zum Vorjahr unbedingt die Ursache klären.
Das sollten Sie vermeiden:
▪ Das Schlafzimmer nicht zum Eiskeller machen.
▪ Die ideale Schlaftemperatur liegt zwischen 16 und 18° C.
▪ Heizung nicht komplett abdrehen
▪ wenn man sie nicht braucht, z. B. bei Abwesenheit oder nachts. Sonst kühlt die Wohnung vollkommen aus.
▪ Mit dem mollig warmen Wohnzimmer nicht das Schlafzimmer mitheizen.
▪ Das erhöht die Gefahr von Schimmelbildung, da die wärmere Luft mehr Feuchtigkeit enthält.
▪ Wäsche nicht auf dem Heizkörper trocknen.
▪ Das beeinträchtigt die Wärmeleistung und reichert die Luft mit Feuchtigkeit an.
▪ Fenster nicht permanent gekippt halten.
▪ Das bringt nur wenig Luftaustausch – und vergeudet zu viel Wärme. Zudem kühlt das Mauerwerk rund um das Fenster aus, und es kann sich ungesunder Schimmel bilden.